Die GKP
Wir, die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik (GKP) machen seit mehr als 40 Jahren soziokulturelle Programmarbeit und fungiert als kulturpolitische Drehschreibe in der Steiermark.
In den Bereichen der Kultur-, Sozial- und Gesellschaftspolitik konfrontieren wir Menschen mit kulturellen und künstlerischen Phänomenen, beziehen sie in Diskussionsprozesse ein und wollen kritisches Bewusstsein stärken.
Diese Ziele verfolgen wir in vielfältigen Formaten und interdisziplinären Dialogen, in denen wir auf grundsätzliche Fragen der Gesellschaft wie das Rollenbild der Frau, Veränderungen in der Arbeitswelt, Gewalt und Krieg sowie europäische Entwicklungen eingehen.
Bei Veranstaltungen – auch in Kooperation mit anderen Kulturinitiativen und Organisationen – sollen über das Medium Kunst und unter Einbeziehung von Künstler:innen neue Formate erforscht und etabliert werden.
Kultur will sich in die Politik einmischen!
„Es ist uns ganz wichtig, die Offenheit und Liberalität, die kulturellem Schaffen gegenüber gegeben sein muss, einzufordern.“
Kurt Flecker
„Die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik war und ist immer Vordenkerin für gesellschaftliche und kulturelle Strömungen gewesen. Sie ist damit ein wesentlicher Bestandteil der steirischen Kulturszene.“
Sandra Kocuvan
Sandra Kocuvan, Johanna Weihrich, Gerlinde Schiestl-Reif und Pauline Riesel-Soumaré
Foto: Sophie Ederer
SCHWERPUNKTE
Unsere Projekte und Veranstaltungen gliedern wir in den unten stehenden Schwerpunkten.
Klick auf die Kategorien, um mehr über unsere Inhalte und Visionen zu erfahren!
EUROPA & INTERNATIONALITÄT
Im Austausch mit internationalen Kooperationspartner:innen konzipieren wir Veranstaltungen die mittels Dialog einen kulturellen und sozialen Austausch forcieren. Dabei geht es uns auch um das Überwinden von Grenzen. Aktuell arbeiten wir in einigen Projekten eng in der Alpe-Adria-Region zusammen. Aber auch außerhalb Europas haben wir mittlerweile Netzwerke – z.B. in Nicaragua, Iran oder Kuba – aufgebaut.
Diese Netzwerke haben zum Ziel, die Welt für alle Menschen zu einer besseren und friedlicheren zu machen.
Mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst und Kultur können wir so europaweit und darüber hinaus auf gesellschaftliche und politische Missstände hinweisen.
FEMINISMUS & GLEICHSTELLUNG
Den Fokus unserer Arbeit legen wir auf ein Ermöglichen einer reibungslosen Arbeit von Frauen im Kulturbetrieb. Dabei spielt nicht zuletzt die Kinderbetreuung und Care-Arbeit eine große Rolle.
Um beruflicher und sozialer Ausgrenzung von Frauen im Kulturbetrieb entgegenzuwirken, bieten wir während der Proben, Aufführungen und Veranstaltungen
Kinderbetreuung an, damit die Freiheit und Unabhängigkeit von Künstlerinnen und auch von Frauen im Publikum gewährleistet ist.
Die Rolle der Frau* in Kulturbetrieb und Gesellschaft wird unter dem Aspekt der Gleichstellung in diesem Themenschwerpunkt behandelt.
FRIEDENSARBEIT & ANTIFASCHISMUS
Unser Programm ist immer der Friedensarbeit verpflichtet!
Das bedeutet, dass wir gerade in unseren Projekten als ständiges Regulativ demokratiepolitische Vorgänge hinterfragen und uns ständig mit unserer Zeit-Geschichte, im Hinblick auf Begriffe wie Freiheit und Frieden, auseinandersetzen.
Wir beschäftigen uns in diesem Schwerpunkt mit gesellschaftlichen Utopien und versuchen zugleich rechtsradikalen und demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenzuwirken.
Das Thema der Radikalisierung begleitet die GKP seit ihrer Gründung Mitte der 1970er Jahre – starker Antrieb dafür war die vorher nicht einmal angedachte Ausleuchtung und Aufklärung der heuchlerischen „Verhaberung“ mit den Resten des verbrecherischen Dritten Reichs.
KULTUR & JUGEND
Wir sehen uns in der Pflicht, beratend für die steirische Kulturszene aufzutreten und Plattformen für junge Kunst zu bieten.
Wir wollen dadurch kreative Jugendarbeit- und kultur stärken und Selbstvertrauen, Autonomie und Selbständigkeit junger Menschen fördern.
Gerade im Bereich der Jugendkultur können wir dadurch großartige und innovative Projekte und Kooperationen umsetzen.
KULTUR & SOZIALES
Wir verstehen unter Kultur die enge Verknüpfung mit sozialem und politischem Handeln im Sinne Sozialer Nachhaltigkeit.
So können Themen ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt werden, die zum Teil wenig sichtbar sind. Dazu ermöglicht sie eine aktive Teilhabe an der Gemeinschaft.
Ohne Kultur wäre ein gelungenes Miteinander in der Gesellschaft nicht möglich.
REGIONALITÄT & NACHHALTIGKEIT
Seit Gründung der GKP 1977 liegt der Fokus unserer Arbeit auch auf unterschiedlichen Formen der Grenzüberschreitung und kultureller Identitätsfindung, der Problematik der Wahrung kultureller Eigenständigkeit und auf den Möglichkeiten der Öffnung nach außen.
Gemeinsam mit regionalen Partner:innen agieren wir im Spannungsfeld zwischen Kultur und Regionalität und loten aus, wie wir gesellschaftspolitisch relevante Themen in den Regionen nachhaltig und nach dem botton-up-Prinzip platzieren können.
TEAM
Mit viel Leidenschaft und Engagement arbeiten wir in einem fantastischen Team zusammen.
Klick auf die Porträts, um mehr über uns zu erfahren!‘
Fotos: Sophie Ederer
Präsident der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik
Von den vielen verschiedenen Definitionen des Begriffes Kultur kann ich mich am besten dazu verstehen, sie als die Lebensweise einer definierten Gruppe von Menschen zu sehen.
Im Sinne dieses Kulturbegriffes ist es besonders wichtig sie für Interkulturalität frei zu machen. Nur die Offenheit für Anderes und die Bereitschaft einiges davon zu inkludieren und die ständige Kommunikation mit anderen Kulturen kann Fortschritt und Bereicherung bringen. Die Begründung für Exklusion kann nur in der Gefahr des Verlustes eigener grundlegender Wertehaltungen liegen. Es wird Aufgabe von Kulturpolitik sein, die heutigen, stark merkbaren Tendenzen sich einzuigeln und kleine nationalistische Einheiten zu schaffen, zu überwinden.
Vielfach wird Kultur auf den Begriff Kunst reduziert. Kunst ist ein wichtiges Medium der Kultur. Würde man Kunst- und Kulturbegriff gleichsetzen, entbindet man die Kunst ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung. Kunst kann sich nie nur ausschließlich dem Ideal der Schönheit widmen.
Die Politik hat der Kunst die Freiheit der Entwicklung abzusichern und daher in erster Linie das Neue ohne Ansehung der Quote zu fördern.
All das, nämlich Kultur und Kunst haben als Grundwerte Freiheit, Humanität und Liberalität im Geist gemein.
Die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik versucht sich im Spannungsfeld all dieser Paradigmen zurecht zu finden.
2000 – 2005 Landesrat für Soziales und Kinderbetreuung in der Stmk. Landesregierung
2005 – 2009 Landeshauptmann-Stellvertreter, Kultur- und Sozialreferent der Stmk. Landesregierung
2009 – 2010 Präsident des Landtag Steiermark
Sandra Kocuvan greift auf eine langjährige Erfahrung im kulturellen Feld zurück: Bereits vor mehr als 20 Jahren hat sie unter Christoph Klauser, dem Gründer der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik intensiv in der GKP mitgearbeitet.
Privat war Kultur immer schon ihre Leidenschaft. Und schließlich hat sie ihr beruflicher Weg über Stationen im Gesundheits- und Sozialbereich wieder zurück zur Kultur geführt: Über Filmförderungen, zum Kulturfestival „regionale“, zu regionaler Kulturarbeit und europäisch-regionalen Kulturprogrammen hin zum Aktionsfeld „Kultur International“.
Sandras Knowhow, das sie sich aus jahrelanger Erfahrung aus unterschiedlichen Themenbereichen erarbeitet hat, setzt sie in beratender und vernetzender Tätigkeit zwischen dem Publikum, Kulturinitiativen, Künstlerinnen und Künstlern ein.
Gerlinde Schiestl-Reif ist Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin.
Bereits in der Schulzeit nahmen Kunst und Kultur eine wichtige Rolle in ihrem Leben ein. So konzipierte sie bereits damals kleine Kulturveranstaltungen in ihrem Heimatbezirk Liezen bis sie sich schließlich 2006 dazu entschied, Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Kulturmanagement in Graz zu studieren.
Während des Studiums arbeitete sie u.a. im kunstGarten Graz, bei der Steirischen Kulturinitiative, in der Galerie Eugen Lendl sowie bei Reinisch Contemporary und wirkte bei verschiedenen Schmuckkunst-Projekten im In- und Ausland mit.
Seit 2014 ist sie als Projektmanagerin für die GKP tätig. Zudem ist Gerlinde Vorstandsmitglied der GKP und von 2018-2023 war sie Mitglied des Kulturkuratoriums des Landes Steiermark.
Ein wesentlicher Antrieb ihrer Kulturarbeit ist die Gleichberechtigung und Sichtbarmachung von Frauen* im Kunst- und Kulturbetrieb. Mit Projekten wie „Fair & Female*“, „Künstlerin und Mutter – ist das vereinbar?“ oder der Ausstellung „Pirate Women*“ von Elisa Andessner rückt sie gendergerechte Kulturarbeit in den Vordergrund.
Sie forciert eine aktive Kulturarbeit in den steirischen Regionen, indem sie in einen engen Dialog mit kreativen Menschen und Kulturakteur:innen vor Ort tritt.
Foto: Sophie Ederer
Johanna Weihrich hat ihre Ausbildung als Landwirtschaftliche Facharbeiterin abgeschlossen. Danach hat sie sich für ein freiwilliges soziales Jahr entschieden und war beim SOS-Kinderdorf tätig.
Seit Februar 2021 ist Johanna Teil des GKP-Teams und übernimmt organisatorische Arbeiten und unterstützt bei Projekten.
Die Kunst und Kultur hat sie schon in jungen Jahren interessiert, umso schöner ist es, dass sie nun in diesem Bereich tätig sein kann. Sie stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen und wächst an ihnen.
Für sie ist es immer schön neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu interagieren.
Foto: Sophie Ederer
Pauline Riesel-Soumaré kam im Zuge ihres Germanistik-Studiums an der Universität von Dakar nach Graz.
Nach dem abgeschlossenen Germanistik-Studium und Kulturmanagement an der Karl-Franzens-Universität Graz begann sie sich am Afro-Asiatischen Institut Graz für interkulturelle Projekte zu engagieren und sammelte Erfahrungen mit Kunst- und Kulturschaffenden.
Nebenbei koordinierte sie Frauenprojekte zu frauenspezifischen Themen und war in den Jahren 2007-2011 Mitglied des Kulturbeirates der Stadt Graz, Mitglied im „8. März-Komitee“ und im Grazer Frauenrat.
Pauline ist seit 2012 Mitarbeiterin bei der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, zuständig für Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.
Seit Februar 2023 verstärkt sie mit ihrer Expertise und langjährigen Erfahrung in der Projektarbeit das Team der GKP.
Foto: Sophie Ederer