SAMSTAG, 28. AUGUST 2021, 11 UHR, FREIRAUM EISENERZ, FREIHEITSPLATZ 1A, 8790 EISENERZ
Der Erzberg ruft. Und das schon über Jahrhunderte. Mit der zunehmenden maschinellen Erzgewinnung zu Beginn des 20. Jahrhunderts rief er auch immer mehr Frauen. Frauen, die von 1912 bis 1967 in zwölf Sortier- und Klaubanlagen am Erzberg, dem einstigen Brotlaib der Steiermark, im Schichtbetrieb arbeiteten. Den sogenannten Klauberfrauen.
Heute erinnert nichts mehr an die Ära der Klauberfrauen. Weggerissen und abgetragen wurden die letzten Reste der außer Betrieb stehenden Anlagen. Die harte manuelle Arbeit der Frauen wurde 1967 endgültig durch Inbetriebnahme der Schweretrübeaufbereitungsanlage im Unteren Revier des Erzberges ersetzt. Doch die Erinnerung lebt. Die Erinnerung an eine unvorstellbar schwere körperliche Arbeit und an eine ganz besondere, durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung geprägte Gemeinschaft von Arbeiterinnen.
Die Erinnerungen der letzten Zeitzeuginnen an diesen längst vergangenen Bestandteil der Welt des Bergbaues am Erzberg werden in der von Karin Hojak-Talaber kuratierten Ausstellung „Wir Klauberinnen“ wieder lebendig. Neben den auf sehr persönliche Weise zu Wort kommenden Klauberinnen werden historische Fakten präsentiert, verdichtet und der Gegenwart gegenüber gestellt. Die Eisenerzer Klauberfrauen und ihre zahlreichen Geschichten stehen im Rampenlicht, wiewohl auch ein Blick weiter zurück in die Vergangenheit geworfen und die Rolle der Frau im Bergbau im Allgemeinen beleuchtet wird. Die Ausstellung schafft einen Raum für Erinnerung, Wertschätzung und Gemeinschaft, dient aber gleichermaßen der Wissensvermittlung und Dokumentation eines Stücks Eisenerzer Industriegeschichte.
Das Leben. Die Arbeit. Die Geschichten. Die Topografie. Das Gestein. – All dies wird Teil der Ausstellung sein. Ergänzt wird die Schau durch diskursive Veranstaltungen für und mit Zeitzeuginnen und deren Nachkommen,
Zum Thema ist auch ein Buch von Karin Hojak-Talaber erschienen: „Die beeindruckende Geschiche der Klauberfrauen“ (Sutton Verlag, 2021)
Hauptsponsor der Ausstellung: VA Erzberg GmbH