Samstag, 20. Juli 2024, 16 Uhr
Schloss Pöllau bei Hartberg
Kunstgespräch im Park mit Barbara Schmid, Susanna Katter, Angela Troendle, Künstler*in aus dem GRRRLS Kollektiv und Simon Reitmann.
Feministische Kunst zielt oft darauf ab, traditionelle, patriarchal geprägte Vorstellungen von Material und Technik zu hinterfragen und neu zu interpretieren. So kann beispielsweise DJing, das traditionell als „männlich“ angesehen wird, von Künstler:innengenutzt werden, um Themen wie Stärke und Beständigkeit aus einer weiblichen Perspektive zu erforschen. Ähnlich kann die Bildhauerei, die historisch von männlichen Künstlern dominiert wurde, als Mittel dienen, um weibliche Formen und Erfahrungen sichtbar zu machen.
Durch die bewusste Wahl und Anwendung von Materialien vermitteln feministische Künstler:innen wichtige Botschaften und hinterfragen stereotype Geschlechterrollen. Sie schaffen neue Bedeutungsräume und leisten einen Beitrag zur Diversifizierung der Kunstwelt, indem sie ihre eigenen Erfahrungen, Perspektiven und Identitäten ausdrücken und dabei die historischen und sozialen Kontexte dieser Materialien reflektieren und erweitern. In diesem Kontext eröffnet die Teilhabe von Frauen* am kreativen Prozess einen neuen kulturellen Raum, in dem ihre Stimmen gehört und ihre künstlerischen Ausdrucksformen sichtbar gemacht werden.
Die Veranstaltung widmet sich der künstlerischen Aneignung und Ermächtigung von Materialien aus einer feministischen Perspektive in verschiedenen Disziplinen wie Bildhauerei, Keramik, DJing, Cyanotypie und Graffiti.
Foto: Michaela Zingerle
- 16 Uhr, Schloss Pöllau bei Hartberg. Start mit einem Atelierrundgang mit anschließendem Kunstgespräch im Park mit Picknick mit regionalen Spezialitäten.
- Kinderbetreuung kann gerne organisiert werden. Bitte bei der Anmeldung und auch Alter des Kindes dazusagen. Anmeldung unter 0664 540 4289, Michaela Zingerle oder office@styriansummerart.at bis 16. Juli.
- Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.
Barbara Schmid
Die Künstlerin Barbara Schmid studierte an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Abteilung Plastische Konzeptionen/Keramik und arbeitet seit 2015 in den Kunst-Ateliers der Stadt Graz im ehemaligen Taggerwerk. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich oft auf das Material Ton in seinen vielfältigen Erscheinungs- und Zustandsformen und nutzt diese, um Themen zwischen Gesellschaft und Kunst zu untersuchen.
www.barbaraschmid.at
Susanna Katter
Susanna Katter, Jahrgang 1994, lebt und arbeitet derzeit in Graz und ist ein aktives Organisationsmitglied vom Sama Kunst und Kultur Verein.
Sie hat an der Kunstuniversität Linz Grafik und Fotografie studiert, wo sie ihren Bachelor-Abschluss erworben hat. Aufgrund ihrer zahlreichen Reisen und Wohnorte in Österreich sowie ihrer Leidenschaft für die Berge, hat sie an verschiedenen Orten gearbeitet.
Derzeit ist sie als selbstständige Künstlerin und Workshopleiterin in Graz ansässig und widmet sich der Arbeit an Leinwänden und großen Wandgemälden. Ihre aktuellen Werke beschäftigen sich mit Themen wie Illusionen, Träumen, Wahrnehmung und Realität. Die Motive ihrer Kunstwerke reichen von aktuellen gesellschaftlichen Themen bis hin zu Menschen, Tieren, der Natur und deren Beziehung zueinander, wobei sie Abstraktion und Realismus gegenüberstellt.
www.susannakatter.com
Angela Troendle
Ángela Troendle, geboren 1983 in Salzburg, wuchs in einer Musikerfamilie auf und genoss in ihrer Kindheit und Jugend eine vielseitige musikalische Ausbildung. Das kreative Umfeld, dem sie später am Musischen Gymnasium begegnete, prägte sie auf vielseitiger Weise und ließ sie mit anderen Künsten in Berührung kommen.
In der Performance „open ||: Beginning, End :||“ (2019) verband sie erstmals ihre eigenen bildnerischen Arbeiten (eine abstrakte Fotoserie) mit ihrer Musik.
2020 rief sie das Stille-Natur-Format „SILENT WALK“ ins Leben. Seit 2021 arbeitet Ángela Tröndle mit der Technik Cyanotypie und begann damit ihrem Schaffensdrang auf visueller Ebene noch intensiver nachzugehen.
www.angelatroendle.com
Künstler*in aus dem GRRRLS Kollektiv Projekt „Gut aufgelegt am Land“
Grrrls DJ Crew (A/BiH/DE/GR)
Die Grrrls DJ Crew, bestehend aus dreizehn Performerinnen*, gründete sich 2017 aufgrund der Unterrepräsentation von weiblichen* DJs in der (grazer) Clubszene und versteht sich als aktiver Beitrag zur gelebten Gleichberechtigung. Im Workshop bringen sie dir nicht nur bei, wie man sein DJ Set aufbaut, sondern plaudern auch ein wenig aus dem Nähkästchen: wie bereitet man sich auf den ersten Auftritt vor und wo kann man überhaupt als „DJ Rookie“ auflegen? Wo ist die gute Musik zu Hause und wer wohnt dort sonst noch? Wie fühlt es sich an Teil der besten DJ Crew in Graz zu sein?
Simon Reitmann
Simon Reitmann ist 1999 in Rottenmann in Stmk/Ö. geboren und in Oberösterreich aufgewachsen. Nach dem Abschluss der Meisterschule für Bildhauerei an der Ortweinschule Graz studiert er derzeit in der Klasse von Tobias Urban und Ali Janka (Gelitin) Bildhauerei und transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz und TransArts – Transdisziplinäre Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
2021 bekam er eines von vier Ortweinstipendien des Landes Steiermark mit einer Ausstellung im Museum für Geschichte in Graz. Arbeiten befinden sich unter anderem in der Kunstsammlung Oberösterreich und in der Sammlung der Steiermärkischen Landesregierung – Neue Galerie Graz.
Klare Linien und Formen prägen seine Arbeiten genau so stark, wie der Wunsch diese in Bewegung darzustellen. Reitmann setzt sich in seiner Arbeit mit verschiedenen Materialien auseinander und nutzt deren jeweiligen Eigenschaften. Inspiration holt er sich aus dem Alltag, wo er alles Gedanklich aufgreift, zerlegt und wieder zusammensetzt. Ebenso finden sich grafisch anmutende Elemente immer wieder in seinen Werken. www.simonreitmann.com
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Styrian Summer Art und dem Women*s Action Forum statt.