Begrüßung: Kurt Flecker
Moderation: Sandra Kocuvan
Die drei Autorinnen Lisa Schantl, Evelyn Schalk und Gunilla Plank thematisieren in ihren Texten auf ganz persönliche Art und mit feministischem Blick die gesellschaftlichen Strukturen und ihre Verwerfungen.
Die Wege aller drei Frauen zum und im Schreiben verlaufen sehr unterschiedlich. Was sie allerdings eint, ist die Liebe zur Sprache, ihren vielfältigen Bedeutungsebenen und die kritische Auseinandersetzung mit Worten in einem Kontext, fernab vom viel verbreiteten »male gaze« und Kurzatmigkeit auf Timeline.
In den Texten werden aktuelle Sprachbilder gezeichnet, in denen die Autorinnen unter anderem den Fragen nachgehen, welche Spuren die politischen, sozialen und ökonomische Strukturen auf unseren Körpern, in unseren Gedanken und letztendlich (oder endlich-anfänglich?) am digitalen Papier hinterlassen. Dabei geht es auch um das Bestehen auf eigener Verletzlichkeit im Feedback-Loop mit der Verletztheit der Welt. Schicht für Schicht legen sie frei, worauf sprachliche Verwertbarkeit gebaut ist und loten den Raum aus, diese zu sprengen.
Mit anschließendem Gespräch.
10.11.2022, 19:00 Uhr
Eintritt frei Es gelten die aktuellen Covid-19-Bestimmungen.
Café Kaiserfeld
Kaiserfeldgasse 19
8010 Graz
Anmeldung erbeten: kultur@gkp.steiermark.at
Lisa Schantl, geboren 1994, ist Gründerin und Herausgeberin des Literaturmagazins Tint Journal, mit welchem sie, unterstützt von einem ehrenamtlichen Team aus aller Welt, auf die literarischen Qualitäten von Fremdsprachenliteratur – in dem Fall des Magazins in englischer Sprache – aufmerksam macht. Die erste Hälfte der meisten Wochentage verbringt sie seit September bei treffpunkt sprachen an der Universität Graz, wo sie als Assistentin der Bereichsleitung Lehre tätig ist. Die zweite Hälfte widmet sie entweder Tint Journal, ihrem freiberuflichen Engagement als Kulturorganisatorin und Übersetzerin oder auch dem eigenen kreativen Schreibtrieb.
Evelyn Schalk ist Journalistin und Autorin, Mitherausgeberin und Chefredakteurin des ausreißer – Die Wandzeitung und des Blogs tatsachen.at. Sie studierte Romanistik, Germanistik, Medienfächerkombination, veröffentlichte Reportagen, Artikel, Essays sowie den Reiseband Graz – Abseits der Pfade. Aktuell finalisiert sie das Literaturprojekt nacht.schicht quer durch Europa. Für About war – Die Sprache des Krieges arbeitet sie an literarischen und journalistischen Texten und entwickelt gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen Beiträge, Publikationen und öffentliche Formate.
Gunilla Plank, *1979, verfasst seit Corona Tagebucheinträge auf Facebook. Why? Weil Papier geduldig ist, sie aber nicht. Und? Ihr das Schreiben mit und während Wut gut von der Hand geht. Was es sonst noch über die Teilhabe an ihren pandemischen Gefühlszuständen zu sagen gibt, ist leicht erklärt: Dafür, die neue Normalität auslachen zu können, wird ihr die Lockdown-Community auf ewig dankbar sein. Auch Bridget Jones.